Wie finden wir den richtigen Familienhund?
Es ist wichtig, sich schon vor der Anschaffung eines Hundes Gedanken zu machen. Wenn man planlos, ohne Sinn und Verstand gerade mal zum Tierheim fährt oder zum nächstbesten Züchter geht, kommt man garantiert mit einem Hund zurück. Weil der Hund so traurig geschaut hat oder weil die Welpen einfach so süß sind. Die Frage ist nur, ob das genau der Hund ist, der zu Ihnen bzw. Ihrer Lebenssituation passt?
Es gibt so viele verschiedene Rassen in verschiedenen Größen und dazu hat jeder Hund einen eigenen Charakter. Hunde sind wie wir Menschen eine kleine Persönlichkeit. Dann muss man darauf achten, zu welchem Zweck die ausgesuchte Rasse ursprünglich gezüchtet wurde. Handelt es sich um einen Jagdhund, einen Hütehund, einen Apportierhund usw. Sie suchen sich z. b. einen Jagdhund aus, der einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat. Dann müssen Sie diesen Hund sehr intensiv beschäftigen, mit ihm trainieren usw. Haben Sie keine Zeit dafür, werden Sie schnell die Freude an Ihrem Hund und Ihr Hund an Ihnen verlieren.
Vertrauensverhältnis im Welpenalter aufbauen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Hunde vom Welpenalter an gut sozialisiert werden müssen. Sie sollten neben den täglichen Geräuschen usw. lernen, dass es von uns Menschen ganz unterschiedliche Ausführungen gibt, nämlich von ganz klein bis ganz groß und von jung bis alt. Wenn ein Welpe bzw. Junghund in den ersten 5-7 Lebenswochen nicht lernt, dass der Mensch ein Sozialpartner ist, den es auch in unterschiedlichen Altersgruppen gibt, wird der Aufbau eines richtigen Vertrauensverhältnisses sehr schwer bzw. sogar unmöglich werden.
Bewegungs- und Verhaltensmuster kennenlernen
Lernen Hunde schon im Welpenalter, das der Mensch verschiedene Bewegungs- und Verhaltensmuster hat, wie z. B. krabbelndes Kind, schwankende Bewegung von kleinen Kindern oder Senioren, stürzende Individuen, schreien und zappeln bei Kleinkindern usw., wird verhindert, dass das Jagdverhalten des Hundes angesprochen wird. Lernt ein Hund dies nicht, kann ein schreiendes Kind oder ein schwankender Senior durchaus in das Beuteschema eines Hundes passen. Werden dann solche Hunde auch noch mit Beutespielen hochgepuscht, ist ein Übergriff nicht auszuschließen.
Allerdings ist damit nicht eine sinnvolle Beschäftigung des Hundes gemeint. Z. B. das Apportieren von Spielzeugen oder das Spielen mit einem Quietschetier, können den Hund gut auslasten und zufrieden stellen. Solang der Hund nicht zu hyperaktiv dabei wird. Eine sinnvolle Beschäftigung und damit eine Auslastung des Hundes sind wichtig und notwendig.
Welpen sollten bereits beim Züchter mit vielen Reizquellen konfrontiert werden. Damit sie begreifen, dass Kindergeschrei oder andere laute Geräusche und optische Eindrücke nicht gleich Gefahr bedeuten.
Sollten Sie sich für einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim o. ä. entscheiden, holen Sie sich kompetente Hilfe dazu. Gerade bei Hunden aus einem Tierheim, weiß man oft nicht was sie in der Vergangenheit alles erlebt haben. Reagiert ein Hund nervös, ängstlich, desinteressiert, ist er sicherlich nicht der richtige Familienhund.
Wie bereiten wir unseren Hund auf den neuen Familienzuwachs vor?
Sie haben 9 Monate Zeit Ihren Hund auf das Baby vorzubereiten. Nutzen Sie die Zeit. Hat Ihr Hund bisher z. B. auf der Coach oder im Bett geschlafen? Dies soll er natürlich nicht mehr, wenn das Baby da ist. Dann bringen Sie ihm bei, dass er in Zukunft auf seinem Schlafplatz seine Ruhezeiten genießen kann.
Oder soll Ihr treuer Freund mehr Zeit mit dem Partner verbringen, der sich weniger um das Baby kümmern kann? Dann führen Sie ihn langsam dazu hin, dass er mehr mit dem Partner unternimmt.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Hund dem neuen Erdenbürger wohlgesonnen ist, gewöhnen Sie ihn erst einmal an einen Maulkorb. Haben Sie es richtig gemacht, wird der Maulkorb nichts Besonderes für Ihren Hund sein und er und Sie können neue Situationen entspannter angehen. Allerdings sollten Sie Ihren Hund nicht permanent mit dem Maulkorb herumlaufen lassen. Dies ist nur eine vorübergehende Lösung.
Das Baby ist da
Ermöglichen Sie ihrem Hund von Anfang an den Kontakt zu dem Baby. Ein kontrollierter Kontakt ist wichtig und sinnvoll. Binden Sie Ihren Hund bei allen Aktivitäten mit dem Baby ein, egal ob Sie spazieren gehen, das Baby stillen oder wickeln. Ein gut sozialisierter und gesunder Hund wird mit Freude dabei sein und keine Gefahr darstellen. Eher im Gegenteil. Er wird alles für Sie tun, Sie beschützen usw.
Kommt das Kind in das Krabbelalter, wird es schon schwieriger. Kinder müssen natürlich alles begreifen mit den Händen anfassen und alles untersuchen. Hierzu gehört dann auch der geliebte Hund. In der Phase sollten Eltern vorausschauend handeln. Kein Mensch oder Tier findet es witzig, wenn man ihm in der Nase bohrt, am Ohr herumzieht oder in die Rute bzw. in die Hand beißt. Hier kann selbst der friedlichste Hund irgendwann mal die Nerven verlieren und den kleinen Winzling zurechtweisen. Ein Hund kann sich aber nur wie ein Hund verhalten. Er kann nicht dem Baby sagen, lass mich mal in Ruhe o. ä. Er wird das Kind zurechtweisen, wie er einen Welpen zurechtweisen würde.
Entscheidend ist das verantwortungsbewusste Handeln der Erwachsenen. Wie harmonisch eine Beziehung zwischen Kind und Hund wird, liegt ganz bei den Eltern.