Hat mein Hund etwa keine gute Laune?
Es ist doch immer wieder ein Phänomen.
Sie sind heute nicht gut drauf oder vielleicht krank? Und ach ja, sie müssen mit Ihrem Liebling noch spazieren gehen. Obwohl sie eigentlich keine Lust haben oder gar nicht gesundheitlich in der Lage sind. Egal, der Hund muss raus und ein bisschen frische Luft kann ja nicht schaden. Während Ihres Spazierganges trottelt Ihr Hund ganz nah neben Ihnen her, kein Gezerre an der Leine, kein ständiges Stehenbleiben, weil etwas so interessant riecht. Sie denken jetzt wahrscheinlich: Oh Gott jetzt geht es meinem Hund auch noch schlecht. Hoffentlich ist es nichts Ernstes.
Unser Hund erkennt die Veränderungen sofort
Falsch! Ihrem Hund geht es eigentlich sehr gut, nur reagiert er auf Ihre Laune. Sie können Ihre Gefühlswelt vor Ihrem Hund nicht verstecken. Je nachdem, was wir gerade erleben, ob wir sehr traurig, lustlos oder überglücklich, sind unser Hund erkennt die Veränderungen sofort an unserem Verhalten. Es sind oft nur Kleinigkeiten wie z.B. die Änderung der Stimmlage oder unser Geruch ändert sich. Allein daran erkennt der Hund, wie die Stimmungslage ist – ob etwas nicht stimmt oder ob alles in Ordnung ist.
Sie übertragen Ihre Laune auf den Hund
Ja nachdem wie sensibel Ihr vierbeiniger Freund ist, wird er ganz intensiv Ihre Nähe suchen oder Ihnen aus dem Weg gehen.
Wenn Sie Angst vor etwas haben, wie z. B. Silvesterknaller oder Angst in der Dunkelheit, so wird sich Ihre Laune auf Ihren Hund übertragen. Hier reicht schon eine unsichere Körperhaltung oder Angstschweiß. Ihr Hund registriert sofort, dass etwas nicht stimmt. Entweder ergreift Ihr Hund die Flucht bzw. versteckt sich hinter Ihnen oder geht zum Angriff über. Denn niemand tut meinem Frauchen oder Herrchen etwas, sonst bekommt er es mit mir zu tun. Diese Reaktion lösen allein Sie als Besitzer bei Ihrem Vierbeiner mit Ihrer Laune aus. Wäre der Hund alleine in einer dieser Situationen, würde er hier wahrscheinlich gar keine Gefahr sehen und ganz gelassen reagieren.
Der Hund macht alles, was man von ihm verlangt
Ganz deutlich für eine Stimmungsübertragung wird es bei einer Prüfungssituation. Herrchen oder Frauchen möchten gerne beim Hundesport eine Prüfung mit Ihrem Vierbeiner ablegen. Während der Trainingsstunden läuft alles bestens. Der Hund macht alles, was man von ihm verlangt, der Besitzer ist überglücklich und entspannt. Am Tag der Prüfung geht dann alles schief. Der Hund reagiert schlecht auf Kommandos, verwechselt die Kommandos „Bleib“ und „Lauf“. Der Besitzer wird immer nervöser und genau hier liegt das Problem. In einer Prüfungssituation ist der Besitzer des Hundes vielleicht selber nervös und angespannt und dies verunsichert den Hund – er überträgt seine Laune auf den Hund.
Genauso lassen wir uns aber auch gerne von der guten Laune unseres Hundes anstecken. Denn wenn unser Hund voller Energie und Lebenslust vor uns steht und uns zum Spielen auffordert, werden wir uns unserem treuen Freund kaum entziehen können. Obwohl wir vielleicht gerade am PC sitzen und eigentlich etwas im Internet surfen wollten.