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Borreliose beim Hund, das Schreckgespenst: Symptome, Behandlung, Impfung.

Borreliose beim Hund, Schreckgespenst einer Infektion! Zecke entfernen (Anleitung) ✔ Borreliose Symptome ✔ Was tun bei Zeckenbiss? ✔ Impfung ✔

Borreliose beim Hund: 10 Dinge, du wissen solltest.

 

Der Beginn des Frühjahrs bringt es mit sich, dass die Borreliose überall auftaucht. Wenn du also eine Wanderung oder einen Spaziergang durch langes Gras machst, solltest du dich danach auf Zecken untersuchen lassen.

Auch unsere Hunde sind häufig draußen und spielen unter Bedingungen, die den Zeckenbefall und damit die Borreliose beim Hund fördern.
Und wie oft prüfen wir sie eingehend auf Zeckenbefall?
Wenn die Antwort auf diese Frage nicht “jeden Tag” ist, dann ist das absolut nicht ausreichend.

Das Wichtigste ist die Vorbeugung. Wenn unsere Tiere erst mit Zecken infiziert sind, besteht die Möglichkeit, dass Sie lebenslang infiziert bleiben.
Also solltest du Haarsträhne für Haarsträhne durchsuchen. Sieh dir die Pfoten an. Sieh dir die Ohren an. Sieh dir  die Schnauze und das Gesicht an. Wenn du deinen Hund jeden Tag auf Zeckenbefall überprüfst, entspricht das zwar einer aufwändigen, aber intensiven Vorsorge.

Gelegentlich kann jedoch ein Hund Hunderte von Zecken auf einem einzigen Ausflug aufnehmen. Das ist, gelinde gesagt, ekelhaft. Und bedrohlich.

Aber das ist nicht die einzige beängstigende Seite der Borreliose, die Hundebesitzer beachten sollten.

 

1. Borreliose beim Hund ist eine ganzjährige Gefahr.

Borreliose-beim-Hund-groß

Es ist ein weit verbreiteter Aberglaube, dass Zecken nur im Frühjahr / Sommer aktiv sind und im Winter sterben. Im Gegenteil. Experten sagen, dass die Zecken sich bei niedrigen Temperaturen verstecken und auf den ersten warmen Tag warten. Das macht es so riskant, die Zeckenkontrolle bei deinem Haustier während der Wintermonate nicht durchzuführen.

Manche Hundebesitzer haben eine gewisse Abneigung gegen die Verwendung von Medikamenten. Sie werden u. a. von den Kosten abgeschreckt. Die Leute glauben, dass Zeckenschutz in den kälteren Monaten nicht notwendig ist, was völlig falsch ist. Die magische Zahl ist 4 Grad. Wenn die Temperatur auch nur für ein paar Stunden 4 Grad oder mehr beträgt, sind die Zecken hellwach und auf der Suche nach einer Mahlzeit.
So kommt es, dass man im Februar häufig Zecken auf Hunden findet.

Zecken sind keine saisonale Erscheinung. Die Blutsauger brauchen nur einen warmen Tag und schon sind sie aktiv. Also, Sorgfalt ist angesagt, ganzjähriger Schutz für Hunde ist unerlässlich.

 

2. Sie sind überall

Früher gab es eine Art Nord-Süd-Gefälle. Aktuell, möglicherweise bedingt durch die globale Erwärmung, haben sich Zecken sowohl in Süd- als auch in Norddeutschland verbreitet.

Das hat auch mit der Vermehrung der Population von Rotwild zu tun, die Zecken von Ort zu Ort übertragen können. Und – es gibt mehr Mäuse. Mäuse sind die wesentlichen Träger für Borreliose und der Bestand an Mäusen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen – eventuell wegen der milden Winter.

Borreliose-beim-Hund-vollgesaugt

 

3. Die meisten gängigen Schutzprodukte wehren Zecken nicht ab.

Es gibt viele gute Möglichkeiten der Floh- und Zeckenprävention auf dem Markt wie Borreliose Impfstoffe. Dann gibt es noch die eher altmodische Vorsorge mit Zeckenhalsbändern. Und es gibt – vielleicht die gebräuchlichste Art – das manuelle Absuchen.

Wenn du einer der vielen Tierbesitzer bist, die ihrem Hund ein Medikament geben, das sie kauen müssen oder ihm präventiv Öl auf die Haut spritzt, wirst du vielleicht erstaunt sein zu erfahren, dass keine dieser Taktiken die kleinen Blutsauger vom Körper deines Hundes fernhält.

Die meisten Floh- und Zeckenprodukte wehren die Zecke nicht ab. Sie halten sie nicht davon ab, sich auf deinen Hund fallen zu lassen und ihn zu beißen. Du wirst die Zecke möglicherweise töten, aber erst, nachdem sie gebissen hat.

Wenn eine Zecke deinen Hund sticht, kann sie Bakterien übertragen. Wenn sie allerdings  weniger als 24 Stunden an deinem Hund gehaftet hat bevor sie entfernt wird, kann sie keine Krankheit übertragen.

Das Tiermedizinportal schreibt dazu:

“Was sind die Ursachen der Borreliose beim Hund

Erreger der Borreliose beim Hund sind Bakterien (Borrelien). Sie werden durch Zecken übertragen, wenn diese sich mindestens 24 bis 48 Stunden festgesaugt haben. Die Zecken gelangen von Gras und Büschen auf den Hund.

Beißt sich die Zecke fest, gelangen die Borrelien mit dem Speichel in die Blutbahn des Hundes und verteilen sich im ganzen Körper. Dort ruft sie eine Entzündung hervor, die zu den typischen Beschwerden der Borreliose beim Hund führt.”

 

4. Die Symptome sind nicht unbedingt die, die du erwarten würdest.

Das bekannteste Symptom der Borreliose beim Menschen ist zweifellos der ausgeprägte, kreisförmige Ausschlag, den viele Patienten zwischen einer Woche und einem Monat nach dem Biss entwickeln.

Dieser Ausschlag ist aus diagnostischer Sicht wichtig. Wenn die richtige Diagnose gestellt wird, kann der Patient rechtzeitig behandelt werden und wird wahrscheinlich keine systemische Infektion bekommen.

Borreliose-beim-Hund-Entzündung

Allerdings ist dieser Ausschlag nicht bei Hunden festzustellen. Bei ihnen sind die ersten klinischen Anzeichen, die wir feststellen, Schmerzen, Fieber und Lahmheit. Die treten bei Menschen erst Monate nach dem Ausschlag auf.

Das heißt, wenn du Symptome eines Zeckenbisses an deinem Hund erkennst, ist er wahrscheinlich schon infiziert.

Eines der häufigsten Symptome bei Hunden sind zum Beispiel Gelenkschmerzen. Wenn dein Tier also plötzlich humpelt, solltest du nicht einfach davon ausgehen, dass es seine Pfote verletzt oder sein Knie beim Spaziergang überdehnt hat. In Wirklichkeit könnte es an Borreliose leiden.

Ein hilfreicher Tipp, der dir helfen kann, ist der folgende: Beobachte, ob sich die Gelenkschmerzen deines Haustieres verlagern oder nicht. Wenn dein Hund ständig das gleiche Bein hebt, ist er wahrscheinlich nur verletzt. Wenn er dagegen an einem Tag sein rechtes Vorderbein und am nächsten Tag sein linkes Hinterbein hebt, hat er sich vielleicht Borreliose zugezogen.

 

5. Wo sich Zecken verstecken

Du weißt wahrscheinlich, dass Zecken oft im Wald übertragen werden, aber das muss nicht immer so sein. Sogar Stadthunde leiden mittlerweile unter Borreliose.

Zecken sind sehr empfindlich gegen Austrocknung.

Man findet sie zum Beispiel nicht in einem kurz geschnittenen Rasen. Zecken sind immer im hohen Gras und im Unterholz in den schattigen Bereichen. Fakt ist, dass es auf dem Grün eines Golfplatzes keine Zecken gibt, nur im Rough.

Borreliose-beim-Hund-Zecke-im-Wassertropfen

Was bedeutet, dass gute Golfer seltener Zecken haben. 🙄

Und im Hinblick darauf, wo sich Zecken bei Hunden verstecken, sagen Experten, dass man sie normalerweise in den vaskulären Bereichen findet, wo die Blutgefäße am nächsten an der Oberfläche sind: am Kopf, am Hals, an den Ohren. Sie kriechen an schwer zugängliche Stellen, um sich vor dem Hund zu verstecken.

Erwachsene Zecken sind ziemlich groß, und Hunde können sie sehen und versuchen, sie zu entfernen.
Man findet die Zecken auch zwischen den Zehen, in den Ohren und um den Hals des Tieres.

 

6. Tierärzte behandeln Borreliose beim Hund nicht immer mit Medikamenten.

Es mag inkonsequent erscheinen, aber eine Borreliose-Diagnose für Ihr Haustier bedeutet nicht automatisch, dass der Tierarzt deinen Hund mit Antibiotika behandelt.

Bei einem Hund, der auf Borreliose positiv getestet worden ist, müssen Gespräche mit den Besitzern geführt werden, ob der Hund behandelt werden soll oder nicht. Wenn das Tier keine klinischen Anzeichen einer Borreliose zeigt – das wären vor allem Fieber, Lethargie, Appetitlosigkeit und Steifheit in den Gelenken; wenn die Symptome sich nicht von Tag zu Tag verändern oder von einem Gelenk zum anderen wechseln, sollte man den Hund normalerweise in Ruhe lassen.

 

Borreliose-beim-Hund-Warnung

7. Borreliose beim Hund tödlich? Bei einigen Rassen – ja.

Es gibt eine wichtige Ausnahme von dieser Behandlungsregel: Labradore und Golden Retriever: Lyme-Nephritis.

Sie bringt eine tödliche Ausprägung der Borreliose mit sich und hat eine tödliche Nebenwirkung, die dazu führt, dass die Niere des Tieres versagt. Forscher haben den starken Verdacht, dass Labradore und Golden Retriever vorbelastet sind. Aus diesem Grund sollten Hunde dieser beiden Rassen, wenn positiv auf Lyme getestet wurden, sofort mit Doxycyclin (Antibiotikum mit einem breiten Wirkspektrum) behandelt werden.

 

8. Hunde kommen besser klar.

Wenn du jemanden kennst, der Borreliose gehabt hat, dann weißt du vermutlich, dass die Behandlung ein langer und schwieriger Prozess sein kann. Glücklicherweise ist es bei Hunden unkomplizierter.

Im Allgemeinen, und das ist ein großer Unterschied zwischen Hunden und Menschen, setzt bei der Behandlung mit Doxycyclin nach wenigen Tagen der Heilungsprozess ein.

 

9. So schützt du dein Eigentum und dein Haustier

Die auf dem Markt befindlichen Zeckenbekämpfungsmittel funktionieren recht gut. Man sollte jedoch vermeiden, mehrere Mittel gleichzeitig zu verwenden.

Es wäre unvorsichtig, mehr als ein Medikament zu verwenden. Man sollte nicht gleichzeitig sowohl ein Halsband als auch eine topische Prävention und eine orale Prävention verwenden. Das könnte zu viel Chemie für den Hund sein.

Wenn du nach einer zusätzlichen Möglichkeit suchst, deinen Garten zu schützen, solltest du dein Umfeld von einer Schädlingsbekämpfungsfirma besprühen zu lassen.

Wenn man direkt am Wald wohnt, verhindert eine Barriere aus Kieselsteinen, dass sich die Zecken darüber hinweg begeben.

 

Fazit:

In jedem Fall sollte eine Therapie so früh wie möglich begonnen werden. Wer entsprechende Symptome (s. o.) an seinem Hund feststellt, kann beim Tierarzt einen Schnelltest veranlassen. Bestätigt sich der Anfangsverdacht, wird dem kranken Hund über einen Zeitraum von ca. vier Wochen ein geeignetes Antibiotikum verabreicht. Verläuft die Erkrankung schleichend oder ist schon weiter fortgeschritten, ist die Behandlung jedoch nicht immer erfolgreich. Spätschäden und chronische Beschwerden sind denkbar.

Deshalb sollte man darauf achten, Zecken zeitnah zu entfernen, Zeckenschutzmittel einzusetzen und gefährdete Hunde gegen Borreliose impfen zu lassen.

Borreliose beim Hund Zecke-Detail

10. Wie du eine Zecke richtig entfernst

Zecken können innerhalb von 24 Stunden nach einem Biss tödliche Krankheiten auf ein Haustier übertragen, daher ist eine schnelle Entfernung entscheidend.

Der beste Weg, eine Zecke von deinem Hund oder deiner Katze zu entfernen um diese gefährlichen Parasiten loszuwerden:

Bevor Sie mit dem eigentlichen Entfernungsprozess beginnen, sammeln Sie alles, was Sie brauchen, um die Zecke aus Ihrem Haustier zu entfernen. Es ist schwieriger, ein sich zappelndes Tier bei der Suche nach einer Pinzette oder Alkohol zu kontrollieren, als alles, was man braucht, in Reichweite zu haben.

 

Was du brauchst:

  • Handschuhe
  • Pinzette (spitze Pinzetten funktionieren am besten)
  • Latex- oder Gummihandschuhe
  • Alkohol zum Desinfizieren
  • Antiseptische Tücher (optional)
  • Glas oder Behälter mit Deckel

 

Wie man in 7 einfachen Schritten eine Zecke von einem Hund oder einer Katze bekommt

 

Schritt 1: Ziehe deine Handschuhe an.

Zecken tragen Infektionserreger, die durch Risse in der Haut in den Blutkreislauf des Menschen eindringen können. Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen und Handschuhe zu tragen.

 

Schritt 2: Versuche, das Tier ruhig zu halten.

Wenn du bereit sind, die Zecke zu entfernen, solltest du dein Haustier ruhig halten. Jedes ungewöhnliche Stochern oder Stoßen macht Hunde und Katzen nervös. Wenn eine andere Person verfügbar ist, lässt du diese Person dein Haustier halten.

 

Schritt 3: Positioniere deine Pinzette.

Nimm eine spitze Pinzette und bewege sie zwischen Zecke und die Haut deines Hundes. Achte darauf, deinen Hundes nicht zu kneifen.

 

Schritt 4: Ziehe die Zecke heraus.

Ziehe die Zecke in einer gleichmäßigen, geraden Bewegung heraus. Drehe die Zecke nicht, weil die Mundwerkzeuge der Zecke nicht zurückbleiben sollen. Achte besonders darauf, die Zecke nicht zu zerquetschen, da ihre Flüssigkeiten infektiöses Material enthalten können. Nachdem du die Zecke entfernt hast, untersuche sie. Damit stellst du sicher, dass die Kopf- und Mundwerkzeuge entfernt wurden. Wenn nicht, bringst du dein Tier zum Tierarzt, um den Rest zu entfernen.

 

Schritt 5: Töte die Zecke.

Töte die Zecke, indem du sie in einen Behälter mit Reinigungsalkohol gibst. Sobald die Zecke tot ist, empfehlen die meisten Tierärzte, sie im Behälter mit Deckel aufzubewahren.

 

Schritt 6: Desinfiziere die Bissstelle.

Verwende ein antiseptisches Spray oder Tücher, um die Bissstelle zu desinfizieren und auf Anzeichen einer Infektion zu achten. Wenn die Bissstelle rot bleibt oder sich entzündet, vereinbare einen Termin mit deinem Tierarzt.

 

Schritt 7: Belohne dein Haustier.

Nachdem du die Zecke von deinem Hund oder deiner Katze entfernt hast, lobst du dein Haustier. Gib ihm oder ihr ein Leckerli und füge als besondere Belohnung eine zusätzliche Spielstunde hinzu.

 

Behalte dein Haustier im Auge

 

Behalte deinen Hund oder deine Katze in den nächsten Wochen im Auge und achte auf seltsame Symptome wie Bewegungsunlust, Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und geschwollene Lymphknoten. Wenn dein Hund eines dieser Symptome zeigt, vereinbare sofort einen Termin mit deinem Tierarzt.

Weitere grundsätzliche Informationen über die Lyme-Borreliose des Hundes findet man hier.

Man beachte, dass hier bei der Entfernung der Zecke Handschuhe getragen werden. Wichtig auch, dass (wie oben beschrieben) der komplette Zeckenkörper inclusive Kopf und Beißwerkzeug entfernt wird.

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